Beim Weltgebetstag (WGT) geht es dieses Jahr um eine „Reise durch das Land, in dem Jesus gelebt und gelehrt hat“, wie es in der Gottesdienstliturgie heißt. Eine Reise, die uns mitnimmt in ein Land mit langer Tradition und großer kultureller, ethnischer und religiöser Vielfalt, aber auch mit schwerwiegenden Konflikten, unter denen die Menschen dort seit langem leiden. Beides ist Thema in den Gebeten und persönlichen Geschichten des diesjährigen WGT-Gottesdienstes, den palästinensische Christinnen vorbereitet haben. Aufgrund des Anschlags der islamistischen Terrorgruppe Hamas in Israel vom 07.10.2023 und der daraufhin von Israel ausgerufene Kriegszustand und Gegenangriff auf den Gazastreifen hat die Situation im Nahen Osten dramatisch verändert. Diese schrecklichen Ereignisse haben Auswirkungen – auch auf den WGT 2024 zu Palästina, für den das Vorbereitungsmaterial bereits im September veröffentlicht und nun nachträglich angepasst werden musste.
Wir sind verbunden „… durch das Band des Friedens“, so der aus dem Brief an die Gemeinde in Ephesus entnommene deutschsprachige Titel der Veranstaltung. In diesem Bibeltext ist von Demut, Freundlichkeit und Geduld die Rede, aktive Tugenden, die Frieden stiften können, so schwer und unvorstellbar es auch sein mag. Sehr deutlich wird in diesem Gottesdienst die große Sehnsucht nach Frieden und Gerechtigkeit. Dabei geht es den Frauen aus der Uetersener Ökumene, die den Abend organisieren, um ein solidarisches Hören auf die Stimmen palästinensischer Christinnen: „Informiert beten – betend handeln“, so das weltweite WGT-Motto. Der WGT wirbt für Toleranz, Versöhnung und Dialog – Gebet als aktiver Beitrag zur friedlichen Konfliktlösung. Das Gebet ist heute in der von Gewalt, Hass, Angst und großem Leid auf beiden Seiten geprägten Situation in Israel und Palästina wichtiger denn je. Lasst uns an diesem Abend mit Christen weltweit gemeinsam ein Hoffnungszeichen senden und beten, dass Wege zum gemeinsamen Leben in der Region gefunden werden können.